Novell hat ja mit der Entscheidung, keine non-GPL Kernelmodule mehr in SUSE Linux 10.1 mitzuliefern, für einigen Wirbel gesorgt.
Von den betroffenen Firmen war natürlich keiner begeistert (klar, die müssen jetzt die ganze Arbeit an den Treibern selbst machen). Andererseits sollen die neuen Kernel Module Packages ja Kernelupdates überleben und sind somit deutlich benutzerfreundlicher.
AVM tat sich besonders hervor und scheint derzeit Treiberpolitik auf dem Rücken der Benutzer zu machen.
Los ging es mit einer provokativen Mail auf opensuse-factory, die einen langen Thread auslöste. Nach Rückfragen gab es aber keinerlei Reaktion oder Antworten seitens AVM mehr - sowas erfüllt fast schon die Kriterien eines Trolls.
Nach dem Release der 10.1 schrieb Karsten Keil auf suse-isdn:
Wir (Novell) liefern keine binonly Treiber mehr auf unseren Medien und WWW Sites mehr aus.
Es wird jedoch weiterhin Treiber geben die dann auch via YaST installiert werden können, AVM bereitet gerade welche vor, diese sind aber noch nicht durch Ihren QA Prozess und deshalb noch nicht freigegeben.
So weit, so gut. Allerdings spuckt die AVM FUD-Support-Abteilung laut Alex Ascherl etwas andere Töne:
Aus diesem Grund ist ein Support für die neue SUSE Linux 10.1 aus zeitlichen Gründen nicht möglich. Auch die Weiterentwicklung des FRITZ!WLAN USB Stick Treibers verzögert sich hierdurch b.a.w.. Bitte informieren Sie sich bei Novell, ob diese Strategie auch zukünftig weiterhin Gültigkeit hat. [...] Ob und wann eine weitere Treiberunterstützung durch AVM, wie in der Vergangenheit [...] möglich ist, hängt von der weiteren Entwicklung der Diskussion um die neue Treiberintegrationspolitik ab.
Ja, die anderen (hier: Novell) sind immer schuld, verprügelt sie bitte. Kennen wir schon von opensuse-factory.
Der Hammer an der ganzen Sache ist jedoch die "riesige" Änderung, die man am Treiber zwecks Anpassung an SUSE 10.1 machen muss - der nötige Patch fügt genau 2 Zeilen ein! (Der Fairness halber sei erwähnt, dass damit noch kein RPM gebaut wird.)
Ich behaupte nicht, dass Novell ganz unschuldig ist (die Entscheidung wurde recht spät in der Betaphase veröffentlicht, sodass die Reaktionszeit für die betroffenen Firmen nicht allzu lang war) - aber das Verhalten von AVM ist wirklich kindisch.
Ein Glück, dass ich (mangels ISDN) weder AVM-Hardware habe noch brauche...